IMK setzt Irrweg gegen Fans und Vereine fort
Rund um die kürzlich stattgefundene 224. Innenministerkonferenz (IMK) wurde versucht, den Eindruck zu vermitteln, dass die Politik sich auf Fans und die Vereine zubewegen würde. Der nun veröffentlichte finale Beschlusstext zeigt eindeutig, dass nach wie vor keine Einsicht vorhanden ist.
„Als hätte es den deutlichen öffentlichen Widerspruch der vergangenen Wochen nicht gegeben, setzen die Innenministerinnen und Innenminister ihren Kurs gegen alle Fans sowie die vielfältige Fankultur unbeirrt fort. Obwohl selbst polizeieigene Zahlen eindeutig belegen, dass die Stadien sichere Orte sind, wird die von der IMK selbst herbeigeführte künstliche Debatte weiterverfolgt. Der veröffentlichte Beschlusstext ist eine in Worte gegossene Trotzreaktion ohne Einsehen oder Blick für die Realität. Die vollständige Intransparenz wird ohne Änderungen fortgesetzt, indem alle Papiere weiterhin unter Verschluss gehalten werden. Die Geheimverhandlungen mit den Verbänden gehen in eine weitere Runde und neue Beschlüsse auf der kommenden IMK im nächsten Sommer in Hamburg werden bereits angekündigt. Hingegen finden sich die wohlklingenden Worte der vergangenen Tage, die einen Dialog mit den Fans in Aussicht gestellt hatten, nicht im Beschlusstext wieder. Ein deutliches Zeichen dafür, dass es hierbei ganz offensichtlich nur um den Versuch der Beruhigung der Öffentlichkeit ging und keine ernsthaften Absichten dahinterstecken“, erklärt Linda Röttig, Mitglied im Vorstand des Dachverbands der Fanhilfen e. V..
Seit Oktober 2024 planen die Innenministerinnen und Innenminister der Länder hinter verschlossenen Türen, neue weitreichende Sicherheitsmaßnahmen gegen alle Fans einzuführen. Dazu gehören unter anderem personalisierte Eintrittskarten, mehr Stadionverbote auf Verdacht sowie der Einsatz von Gesichtsscannern an den Eingängen. Diese Maßnahmen würden das Ende der Fankultur in Deutschlands Stadien bedeuten. In den vergangenen Wochen hatten Fans mit Verweis auf die gute Sicherheitslage in den Stadien für den Erhalt der Fankultur und gegen die Pläne der IMK protestiert. Auch zahlreiche Vereine aus allen Ligen, Fanprojekte und Wissenschaftler hatten Stellung bezogen und sich gegen die neuen Maßnahmen positioniert.
„Wer nach der IMK noch glaubte, dass die kritischen Punkte vom Tisch sind und die Politik auf Fans sowie Vereine zugeht, wird nun schwarz auf weiß eines Besseren belehrt. Gegen jedes gute Argument und gegen die eigenen Polizei-Zahlen setzen die IMK und die Verbände ihren Irrweg konsequent fort. DFB und DFL machen sich damit weiterhin zu Handlangern von realitätsfern agierenden Innenministern und arbeiten aktiv daran mit, die Fankultur in den Stadien auszulöschen. Die Vereine sind nun gefordert, ihren deutlichen Worten der vergangenen Wochen auch deutliche Taten folgen zu lassen. Sie müssen ihren Verbänden entschlossen die Grenzen aufzeigen“, so Linda Röttig abschließend.